Unsere katholische Kindertageseinrichtung bietet einen Lebensraum für Kinder im Alter vom vollendeten 1. Lebensjahr bis zum Beginn der Schulpflicht. Die Arbeit richtet sich nach dem Kinderbildungsgesetz (KiBiz vom 01.08.2008), das regelmäßig vom Gesetzgeber überarbeitet wird.
Seit der UN-Kinderrechtskonvention vom 20. November 1989 hat jedes Kind das Recht auf Bildung, Erziehung und Betreuung. Laut § 13 im KiBiz zielt die Bildungs- und Erziehungsarbeit darauf ab, das Kind in seiner Entwicklung zu einer eigenständigen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu fördern, es zu Verantwortungsbereitschaft, Gemeinsinn und Toleranz zu befähigen, seine interkulturelle Kompetenz zu stärken (die Herausbildung kultureller Fähigkeiten zu ermöglichen) und die Aneignung von Wissen und Fertigkeiten in allen Entwicklungsbereichen zu unterstützen.
Außerdem berücksichtigen wir in unserer Arbeit die „Bildungsarbeit NRW“ (vom 01.08.2003), die in vier Bildungsbereiche eingeteilt ist, und zwar:
Den Schwerpunkt legen wir auf folgende Bildungsbereiche:
Spielen heißt: sich entwickeln, wachsen, reifen und lernen. Das geschieht spielerisch von selbst, das heißt: aus eigenem Antrieb, aus der Neugierde heraus, mit Lust am Tun. Im Spiel erschließt sich das Kind seine Umwelt.
Die Basis hierfür ist im Kindergarten das Freispiel. Das heißt, dass die Kinder selbst entscheiden können, wo, mit wem und was sie spielen möchten. Das Freispiel bietet den Erzieher*innen Gelegenheit, das Spiel der Kinder zu beobachten und so weit wie nötig zu begleiten. Durch diese Beobachtungen kann auf die Bedürfnisse, Interessen und Wünsche der Kinder eingegangen werden, um ihnen z.B. durch das Tauschen und Ergänzen des Spielmaterials immer wieder neue Spielanreize zu bieten.
Im Oktober 2011 erhielt unsere Einrichtung nach entsprechender Vorbereitung des Teams die Zertifizierung zum Bewegungskindergarten durch den Kreissportbund.
Im Konzept des Bewegungskindergartens werden Wahrnehmung und Bewegung als elementare Erkenntnis- und Ausdrucksmöglichkeiten des Kindes betrachtet und in den Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit gestellt.
Kinder bringen von Natur aus große Bewegungsfreude und –fähigkeit mit. So erproben die Kinder ihren Körper und seine Fähigkeiten und machen vielfältige Bewegungserfahrungen.
Innerhalb der Zertifizierung kooperiert unsere Kita mit dem Sportverein SC Hörstel 1921 e.V. (z.B. gemeinsame Durchführung des Spiel- und Sportfestes
und des „Kibaz“ (Kinderbewegungsabzeichen), Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen, Schnupperkurse in allen Sportarten des Vereins).
Ergänzend zum Konzept des Bewegungskindergartens erhielt unsere Einrichtung im Oktober 2013 die Zertifizierung zum „Pluspunkt Ernährung“. Positive Erfahrungen und Erlebnisse mit Essen und Trinken wie gemeinsam vorbereitete und eingenommene Mahlzeiten, Spiele zum Thema „Ernährung“ oder auch Experimente motivieren die Kinder zu einer gesundheitsorientierten Ernährungsweise.
„Wir leben den Glauben und geben ihm ein Gesicht“
(aus dem Pastoralplan der Kirchengemeinde St. Reinhildis)
Besonders wichtig sind uns das Vorleben und die Vermittlung einer christlichen Grundhaltung. Über den gesetzlichen Erziehungs- und Bildungsauftrag hinaus möchten wir den Kindern unseren christlichen Glauben näherbringen. Zeichen, Bilder, Geschichten und Lieder des Glaubens, der Umgang im täglichen Miteinander, die Akzeptanz und Empathie gegenüber anderen, die Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft stehen dabei im Vordergrund unserer religiösen Erziehung. Wir gehen wertschätzend aufeinander zu und miteinander um.
In unserer Kita spielen Kinder verschiedener Religionen und aus verschiedenen Kulturen miteinander. So lernen die Kinder unterschiedliche Lebensweisen und Rituale kennen. Sie erfahren, wie Religion das Leben der Menschen prägt und entwickeln Verständnis dafür.
Das Kirchenjahr mit seinen Festen und Ritualen gibt den Kindern Orientierung. Durch das tägliche Gebet im Morgenkreis und vor dem Mittagessen, das Erzählen der Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament, das Singen von religiösen Liedern und Feiern von Gottesdiensten bekommen die Kinder einen Zugang zum Glauben.
„Jedes Kind ist einzigartig und hat ein Recht auf eine ganzheitliche Bildung, Erziehung und Betreuung“
(aus dem Leitbild der Kita St. Martin)
Die Kinder unserer Kita kommen aus verschiedenen Ländern und Kulturen, unterschiedlichen ökonomischen Verhältnissen, haben individuelle familiäre und soziale Erfahrungen gemacht und unterscheiden sich hinsichtlich ihres Geschlechts, ihres Verhaltens, ihres Alters, ihrer Bedürfnisse und ihres individuellen Unterstützungsbedarfs.
Inklusion beinhaltet, dass alle Menschen selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, unabhängig von Geschlecht, Alter oder Herkunft, von Religionszugehörigkeit oder Bildung, von eventueller Behinderungen oder sonstigen individuellen Merkmalen. Die Unterschiedlichkeit von Menschen verstehen wir als Vielfalt und Bereicherung.
Bei Inklusion geht es darum, alle Barrieren für Spiel, Lernen und Partizipation für alle Kinder auf ein Minimum zu reduzieren.
Die UN-Kinderrechtskonvention will die gesellschaftliche Teilhabe aller Kinder an den Bildungsangeboten der Tageseinrichtungen sicherstellen.
Unsere inklusive Haltung ermöglicht jedem Kind eine Teilhabe. Sie rückt die Wertschätzung der Vielfalt ins Zentrum unseres pädagogischen Handelns. Dadurch soll ein gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben für alle möglich sein.
„Sprachbildung ist ein alltagsintegrierter, wesentlicher Bestandteil der frühkindlichen Bildung.“
(Kinderbildungsgesetz NRW)
Die alltagsintegrierte Sprachbildung findet im täglichen Miteinander statt.
Unser Ziel ist es, die Freude an der Kommunikation und dem Experimentieren mit Sprache in den unterschiedlichsten Situationen zu bestärken, z.B.
„Partizipation heißt, Entscheidungen, die das eigene Leben und das Leben der Gemeinschaft betreffen, zu teilen und gemeinsam Lösungen für Probleme zu finden“
(R. Schröder „ProKids“, Herten 1995)
Der Begriff „Partizipation in der Tageseinrichtung“ bedeutet für uns, dass eine Teilhabe der Kinder an verschiedenen Entscheidungen im Kindergartenalltag stattfindet. Ein wichtiges Erziehungsziel dabei ist, dass die Kinder lernen, ihre eigenen Ideen, Wünsche und Bedürfnisse wahrzunehmen und zu äußern.
Die Beteiligung der Kinder ist eine Voraussetzung dafür, dass sie ihre eigenen Bildungsziele und -prozesse bestimmen können. Wenn individuelle Bildungswege ernst genommen werden und sich Erwachsene mit Kindern über deren Weltsicht verständigen, fördert dies den Selbstbildungsweg des einzelnen Kindes. Es geht darum, den Kindern verlässliche, klar definierte und einforderbare Rechte in bestimmten Bereichen einzuräumen.
An einigen Beispielen aus dem Alltag in der Kindertagesstätte, lässt sich dies verdeutlichen: